Post-Covid-Syndrom / Post-Vakzin-Syndrom und ME/CFS
Aufgrund der außergewöhnlich hohen Nachfrage haben wir eine Warteliste angelegt. Hier können Sie sich eintragen:
Symptombild bei Post-Covid
Auch wenn die Pandemie offiziell vorbei ist, es keine Maskenpflichten und offiziellen Verbote, kaum noch Tests und Inzidenzzahlen gibt, so ist für viele Betroffene eines Covid-assoziierten Krankheitsbildes die Pandemie noch nicht zu Ende. Sie leiden an einem Post-Covid-Syndrom oder sind durch die Covid-Impfung zu Schaden gekommen, was inzwischen umgangssprachlich als Post-Vak oder Post-Vakzin-Syndrom bezeichnet wird.
Das Krankheitsbild ist hoch komplex und wird leider noch immer von vielen Ärzten als „psychisch oder psychosomatisch“ fehlinterpretiert.
Mittlerweile gibt es jedoch zahlreiche Erkenntnisse dazu, dass selbst ein sehr leichter Infektionsverlauf einer Covid-Infektion Wochen nach der Infektion zu einem postviralen Syndrom führen kann. Dieses Krankheitsgeschehen ist für uns nicht neu, denn Erschöpfungszustände bis hin zu ME/CFS treten u.a. auch nach anderen viralen und bakteriellen Infektionen (z.B. EBV, CMV, Borrelien) auf.
Wenn Folgen nach Infektion oder Impfung auftreten, zeigen diese sich mit vielfältigen Symptomen, welche den unterschiedlichen Organsystemen zugeordnet werden können:
Gehirn & Nervensystem
- Muskulatur
- Herz-Kreislauf-System
- Immunsystem
- Gastrointestinaltrakt
Häufige Beschwerden, über die Patienten uns berichten sind:
Neurokognitive Symptome:
- Brainfog
- Schwindel
- eingeschränkte und verlangsamte Verarbeitung optischer Eindrücke
- Gedächtnisstörungen
- Konzentrationsstörungen
- Probleme mit Multitasking
Muskuläre Symptome:
Muskelschmerzen
Muskelschwäche
- Muskelzuckungen
- Gefühl nicht tief einatmen zu können
- Gefühl einer bleiernen Schwäche des gesamten Körpers
- körperliche Erschöpfungszustände, die nach einer Belastung schlechter werden
- Fatigue bis hin zu vollständiger Bettlägerigkeit
neuropathische Symptome:
- Brennende Schmerzen
- Kribbelmissempfindungen
- Taubheitsgefühl, häufig sind Hände und Füße betroffen
- eingeschränkte Temperaturwahrnehmung mit Händen und Füßen
Gastrointestinale Symptome:
- Bauchschmerzen
- rasches Völlegefühl
- fehlendes Hungergefühl
- Wechsel von Durchfall und Verstopfung
- neu aufgetretene Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Histaminunverträglichkeit
- allergische Beschwerden mit Flushes, Hautausschlägen
Kreislaufregulation:
- stark wechselndes Blutdruckverhalten
- neu aufgetretener Bluthochdruck
- höhere Ruhe-Herzfrequenz als zuvor
- Herzrasen, Unwohlsein im Stehen
- neu aufgetretene Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- oft wird ruhiges Stehen unbewußt vermieden
- Besserung des Zustandes im Liegen, Schneidersitz oder sitzen mit angezogenen Beinen
- Gefühl der „Leere“ im Kopf beim Stehen und Gehen
Weitere Symptome:
- Schlafstörung mit typischerweise schlagartigem nächtlichem Erwachen
- Störungen des zirkadianen Rhythmus
- morgens „nicht in die Gänge kommen“
- Antriebsminderung
- Angst- und Panikattacken, scheinbar „wie aus dem Nichts heraus“
- Depressive Stimmungslage
- Heißhungerattacken vor allem auf Süßes
- Hautausschläge
- Verstärkung vorbekannter Allergien
- Gefühl die Atmung funktioniere nicht mehr richtig
- Atemnot bei Belastung
- häufige Herpesreaktivierungen
- häufig Aphten im Mund
- Lymphknotenschwellungen
- immer wieder leichtes Fieber
- grippiges Gefühl
Diagnostik Covid-assoziierter Krankheitsbilder
Ein standardisiertes Vorgehen zur umfassenden, interdisziplinären Basis-Diagnostik dieser Krankheitsbilder existiert derzeit von offizieller Seite aus nicht bzw. nur so unzureichend, dass es bisher keinen Eingang in die breite Versorgung der Patienten gefunden hat.
Patienten suchen mit ihren Beschwerden neben dem Hausarzt organspezifische Fachärzte auf (z.B. bei Herzbeschwerden den Kardiologen), um dort in aller Regel zu erfahren, dass dieses Organ „in Ordnung“‚ sei. Weil die Symptome jedoch weiter anhalten beginnt dann eine Facharzt-Odysse, die in der Regel ohne klare Diagnose und ohne Therapie endet. Viele Patient:innen erhalten eine F-Diagnose aus dem psychiatrischen bzw. psychosomatischen Formenkreis.
Um das komplexe Beschwerdebild sinnvoll erfassen zu können ist für uns ein strukturiertes, interdisziplinäres diagnostisches Vorgehen in hausärztlichem Setting alternativlos. Unser Diagnostik-Konzept wird nach den im Vorfeld erhobenen Symptomen individuell angepasst und geht dann weiter ins Detail wo nötig.
Wir kooperieren mit Kollegen, die sich der Thematik ebenfalls angenommen haben, u.a. der Fachgebiete Angiologie, Neurologie, Endokrinologie, Radiologie, Kardiologie, Pulmonologie, Pathologie, Genetik und Psychiatrie sowie mit führenden universitären Institutionen wie der Charité Berlin, der Sportmedizin der Universität Ulm oder der Sporthochschule Köln, um die bestmögliche, aussagekräftigste Diagnostik für den einzelnen Patienten zusammentragen zu können.
Laboranalytisch lassen sich z.B. Organstörungen, Nährstoffmängel (häufig typische Muster), Neurotransmitterstörungen, Hormonstoffwechselstörungen, Gerinnungsstörungen und Störungen im Fett- und Zuckerstoffwechsel klären, ebenso wie das Vorliegen viraler und / oder bakterieller Reaktivierungen.
Wir sind der Auffassung, dass das Mikrobiom und die Darmwandgesundheit wichtige Informationen in Bezug auf den Energiestoffwechsel und das Immunsystem liefern können und erheben daher in unserem Vorab-Fragebogen u.a. Ernährungsgewohnheiten, Zahngesundheit und weitere Vorerkrankungen selbstverständlich mit.
Der Zustand des vegetativen Nervensystems und die Qualität des Schlafes gehören ebenso zu unserer Standarddiagnostik. Hier kooperieren wir mit einem Somnologen (Schlafmediziner).
Wir setzen anfänglich und zur Verlaufskontrolle neben unserem umfangreichen Anamnesefragebogen ergänzend auf validierte Fragebögen unterschiedlicher Fachrichtungen, so kann die Diagnosenstellung erleichtert und wissenschaftlich fundiert belegt werden.
Wir sehen viele Betroffene, die trotz X-facher fachärztlicher Abklärung mit Aktenordnern voller Vorberichte aber ohne klare Diagnose zu uns kommen. Eine Diagnose ist jedoch nicht nur medizinisch, sondern auch sozialmedizinisch von entscheidender Bedeutung.
Therapie Covid-assoziierter Krankheitsbilder
Behandlungsmöglichkeiten bei Covid-assoziierten Erkrankungen
Es gibt derzeit keine evidenzbasierte Therapie für Post-Covid , Post-Vak und ME/CFS. Daher werden Betroffene in aller Regel nicht behandelt. Empfohlen werden meist eine Rehabilitation und eine psychotherapeutische Begleitung.
Wenn in Einzelfällen „off label“ behandelt wird, werden die Kosten von den Krankenkassen auf Grund fehlender Evidenz nicht übernommen. Diese Versorgungssituation ist für uns ein unhaltbarer Zustand, der dringend einer grundsätzlichen Lösung bedarf (Finanzierung von Therapiestudien, damit Evidenz geschaffen wird, durch die Politik).
Ein weiteres gravierendes, bisher strukturell nicht gelöstes Problem ist die Versorgung schwerst Betroffener, bettlägeriger Patienten*Innen, die zu krank sind, um ambulante Termine wahrzunehmen. Hier fehlen stationäre Einrichtungen, die Diagnostik und Therapie unter Berücksichtigung eines adäquaten Settings (Reizabschirmung) bieten.
Werden Patienten*Innen derzeit „off label“ behandelt, dann im Rahmen fach- bzw. organspezifischer, symptomatischer Behandlungsansätze. Was hierbei vollständig fehlt ist eine interdisziplinäre Versorgung der Patienten, damit die unterschiedlichen Behandlungsansätze der einzelnen Fachgebiete koordiniert erfolgen – so wie das bei vielen anderen Erkrankungen selbstverständlich ist.
Aus unserer Sicht ist eine rationale Behandlung nach entsprechender Diagnostik, nach bestem medizinischem Wissen und Gewissen, aber dringend geboten, um den teils schwer kranken Patienten*Innen zu helfen und um eine Chronifizierung zu vermeiden. Das Vertrösten auf fehlende Evidenz wird der Notlage der Betroffenen nicht gerecht. Daher sind wir dazu bereit, auch jetzt schon, noch ohne Evidenz, zu behandeln, wohl wissend, dass dies auch Kritik aus Teilen der Ärzteschaft und Probleme mit den Krankenkassen bzgl. Kostenübernahme mit sich bringt.
Aus unserer Sicht wird es zudem eine zeitnahe „one fits all“ Lösung bei diesem hoch komplexen Krankheitsgeschehen nicht geben. Denn jeder Mensch ist bio-psycho-individuell und hat eine individuelle Ausstattung von Genetik, Stoffwechselprozessen, Versorgung mit Nährstoffen und der Zusammensetzung des Mikrobioms, um nur einige Beispiele zu nennen.
Wenn wir diese Individualität nicht als Basis jeder weiteren Therapiemaßnahme versuchen mit zu berücksichtigen und therapeutisch einzubeziehen, werden wir kaum ans Ziel kommen: der bestmöglichen Genesung von diesem Krankheitsbild.
Die derzeit möglichen „off label“ Medikamente setzen wir symptomatisch und individuell gezielt ein – in interdisziplinärer Absprache mit den jeweils eingebundenen fachärztlichen Kollegen. Denn bei allen Medikamenten, und insbesondere bei „off label“ Einsatz sind Nebenwirkungen und Wechselwirkungen zu beachten. Letzteres gilt insbesondere auch für den Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln, welche viele Patienten*Innen im Alleingang unkontrolliert einnehmen. Dies sehen wir sehr kritisch, denn auch Nahrungsergänzungsmittel sollten, wie Medikamente, nur gezielt bei individuellem Bedarf nach entsprechender Diagnostik eingenommen werden.
Immuntherapien und Apheresen, welche derzeit in Studien untersucht und immer wieder in den Medien genannt werden, ziehen wir nach eingehender Diagnostik, bei fehlendem Ansprechen auf medikamentöse Therapieansätze und bei einer klar vorliegenden Rationalen in Einzelfällen in Betracht und besprechen die Möglichkeit eines solchen individuellen Heilversuches eingehend mit den Patienten*Innen.
Eine Apherese ist eine invasive medizinische Maßnahme mit entsprechenden Risiken. Den derzeit immer breiteren, unkontrollierten und meist nicht mit einer Rationalen begründeten Einsatz solcher Verfahren ohne vorherige sinnvolle Diagnostik und Vorbereitung sowie begleitenden Therapiestrategien lehnen wir ausdrücklich ab.
Wenn wir die genannten und weiteren rationalen therapeutischen Maßnahmen individuell einsetzen erzielen wir bei vielen Betroffenen eine Besserung des Zustandes und eine Wiedererlangung der Arbeitsfähigkeit. Aber auch wenn wir versuchen alle Aspekte des Krankheitsgeschehens bestmöglich zu berücksichtigen, ist und bleibt die Behandlung hoch komplex, schwierig und eine medizinische Herausforderung.
Wir versuchen unsere Patienten*Innen deshalb zu vermitteln, dass die Therapie durchaus ein langer unbequemer und herausfordernder Weg werden wird. Es sind Lebensstilmodifikationen, Ernährungsumstellung, Einnahme von Medikamenten, Nahrungsergänzungsmitteln, ggfs. Infusionstherapien und weitere Maßnahmen nötig, um den Zustand zu verbessern.
Eine begleitende psychotherapeutische Unterstützung ist zudem jedem Patienten*In anzuraten. Dies geschieht am sinnvollsten durch einen bzgl. ME/CFS geschulten Psychotherapeuten*In, damit die spezifischen Besonderheiten der Erkrankung in die Therapie mit einbezogen werden können.
Alle Therapiemaßnahmen werden immer individuell angepasst und mit unseren Patienten*Innen besprochen. Ein Therapieweg setzt eine Vertrauensbasis und eine gute Zusammenarbeit mit enger Absprache zwischen Behandler-Team, eingebundenen Fachärzten*Innen und Patient*in voraus.
Den Begriff „Heilung“ vermeiden wir derzeit, denn wir können zum jetzigen Zeitpunkt nicht wissen, welche langfristigen Auswirkungen das Corona-Virus selbst bzw. das Spike-Protein der Impfstoffe für die menschliche Gesundheit haben.
Wir sind und bleiben aber sehr optimistisch, dass man vielen Betroffenen helfen kann, ihren Zustand zu verbessern, um wieder zurück in ein erfülltes und glückliches Leben zu gelangen.
Unser spezialisiertes Team

Ruth Maria Biallowons
Fachärztin für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren,
Inhaberin
Ärztliche Schwerpunkte:
Funktionelle und Ursachenmedizin, Expertin für Mikrobiom und Verdauungsstörungen, Ernährungsmedizin, Lifestylemedizin, Mitochondrien – und stressassoziierte Erkrankungen

Dr. med. Anna Brock
Angestellte Fachärztin für Innere Medizin
Aufgaben in der Praxis:
Versorgung von Post Covid / Post-Vac-Patienten, Fatigue, ME/CFS, Akutpatienten und Check ups

Dr. med. Christian Poser
Angestellter Facharzt für Innere Medizin
Aufgaben in der Praxis:
Akut-Termine, Check ups, Autonome Atmungs – und Haltungsregulation nach Norbert Fuhr, Neuraltherapie, Ozontherapie, Photobiomodulation und photodynamische Therapie

Julia Yazdi
Angestellte Fachärztin für Innere Medizin und Kardiologie
Aufgaben in der Praxis:
Kardiologische Diagnostik

Renan Werth
Angestellte Assistenzärztin
Aufgaben in der Praxis:
Hausärztliche Betreuung, Check ups, Ernährungsmedizin, Verdauungsstörungen, Ernährung und Darmgesundheit
Ressourcen & Links
Für mehr Wissen und Details lesen Sie mehr über Postvirale Krankheitsbilder und die Covid-19 Pandemie in unserem neusten Blog-Artikel.